Präsident der St. Antonius-Schützen-Gilde von 1952 bis 1974 geboren 20. Juli 1909, gestorben 17. April 1977
Auf der Jahreshauptversammlung 1952 wurde Paul Rogmann, Jahrgang 1909, zum Präsidenten gewählt. Mit 43 Jahren sehr jung für die zur damaligen Zeit, oftmals recht konservativen „Bruders“ der Gilde.
Gemeinsam ans Werk, so machte sich Paul Rogmann an die Aufgabe, das Vorhandene zu sichern und die St. Antonius-Schützen-Gilde in eine neue Zeit zu führen. Der Wiederaufbau war nicht leicht, doch gelang es ihm und seinem Vorstand, die Mitglieder immer wieder zu motivieren und für neues zu begeistern. Der Höhepunkt in seinem Vereinsleben war
das Festjahr 1963. Im Auftrag der Stadt Kevelaer trug Paul Rogmann, stellvertretend für alle Schützenbrüder der Gilde, während der Kirmestage die Festkette. Zur Erinnerung an die gemeinsame Kirmesfeier 1963 schreibt Paul Rogmann ins Goldene Buch der Stadt Kevelaer:
„Die Liebe zur Heimat, zu Volk und Land, schlingt um uns alle ein festes Band. Sie lässt uns treu zusammen stehn`, und alle Wege gemeinsam gehn`. Nicht nur in Leid, auch in frohen Stunden, wollen wir unsere Gemeinschaft bekunden. Wir pflegen der Väter Tradition, seit über 300 Jahren nun schon. Treue zu unserem Gnadenort, sei immer unser Losungswort.
Mehr und besser kann man den Charakter, die Lebenseinstellung und den Menschen Paul Rogmann wohl nicht beschreiben.
In seiner 22- jährigen Präsidentschaft wurde der Grundstein für die heutige Antonius-Gilde gelegt. Eine schöne Tonfigur für das St. Antonius-Heiligenhäuschen an der Walbecker Straße, die neu angeschaffte Präsidenten Kette, der Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht oder die neuen Satzungen in denen auch junge, unverheiratete Männer ihren Platz gefunden haben, gehören zu den zahlreichen Erinnerungen an Paul Rogmann.
Mitbegründer und Initiator des Stadtbundes der Kevelaerer Schützenbruderschaften, Vorstandsmitglied des Stadtbundes und Mitbauherr unserer Schützenhalle.
Das Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz (damals noch die höchste Auszeichnung die an normal Sterbliche vergeben wurde) und die Ernennung zum Ehrenpräsidenten waren für Paul Rogmann Dankeschön und Bestätigung seiner langjährigen, beispielhaften Vereinsarbeit um das Kevelaerer Schützenwesen.
Hilfsbereit und offen für alles, was der Gemeinschaft hilft, so war Paul Rogmann. Josef Schotten schreibt in seinem Schützentagebuch für Freitag, den 31. August 1962:
„15.00 Uhr meldete die Lieferfirma 1 LKW mit 8000 Klinkersteinen, die gegen 16.30 Uhr abzuladen sind. Das kommt prima aus. Ein Anruf bei Präsident Paul Rogmann, denn die „Männ“ beginnt gegen 16.00 Uhr ihr Ankerfest und können somit bestens, vorher die 8000 Klinkersteine per Hand entladen. Paul Rogmann sagt spontan zu. Abends gegen 19.30 Uhr kontrolliere ich den Arbeitseinsatz, alles hat geklappt.“
Ein Idealist alter Prägung, ein Mensch, ausgestattet mit einem enormen Pflichtbewusstsein verbunden mit der unbedingten Liebe zur St. Antonius-Schützen-Gilde und seiner Heimatstadt Kevelaer.
Paul Rogmann stirbt im April 1977, viel zu früh. Paul Rogmann, ein Mensch, an den man sich auch heute noch immer wieder gerne erinnert. Sein grosser Wunsch, in seinem Ruhestand die Geschichte der „Männ“ aufzuarbeiten, niederzuschreiben und zu veröffentlichen wurde erst von einer späteren Generation erfüllt.